Historisches Zentrum von Santa Ana de los Rios de Cuenca
Die Stadt Santa Ana de los Rios de Cuenca wurde im 16. Jahrhundert von den spanischen Kolonialherren gegründet. Nach einem weiteren Sieg über die bis dahin ansässigen Indianer symbolisierte die Stadtgründung einen abermaligen Triumph der Spanier über die Ureinwohner.
Die Stadt Santa Ana de los Rios de Cuenca liegt in einem andinen Hochlandbecken in dem südlichen Teil von Ecuador. Die Altstadt ist ein außergewöhnliches Beispiel für die spanische Stadtplanung sowie die Architektur in den kolonialisierten Gebieten Südamerikas. Zum besonderen Reiz der Stadt trägt auch die harmonische Verschmelzung von lokalen sowie europäischen Architekturelementen bei. Santa Ana de los Rios de Cuenca wird allgemein auch das „Athen von Ecuador“ genannt und ist für nicht wenige Ecuadorianer die schönste Stadt des Landes. Seit 1999 steht die Altstadt auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Die Stadt Cuenca wurde im Jahre 1557 durch den Generalkapitän und Gouverneuer von Quito, Gil Ramírez Dávalos, als „Santa Ana de los Cuatro Rios de Cuenca“ gegründet. Der Gründung vorausgegangen war die blutige Unterwerfung des ansässigen Indianerstammes der Kanari durch die Inka. Das einst blühende kulturelle und geistige Zentrum wurde in Brand gesteckt, übrig blieben nur Ruinen. Doch auch die Inka mussten sich bald geschlagen geben. Nach erbitterten Kämpfen eroberten die spanischen Kolonialherren das Gebiet- es war ein weiterer Triumph für die Spanier in diesem Kampf um fast ganz Südamerika. Rasch siedelten sich in der Stadt, die im Allgemeingebrauch Cuenca genannt wird, hier die spanischen Kolonialisten an. 1820 wurde die Stadt im Zuge der Befreiungsbewegung der südamerikanischen Staaten von dem Revolutionär Simon Bolivar für unabhängig erklärt. 1860 schließlich siedelten sich in dem Stadtgebiet noch ca. 2000 französische Jesuiten an, die allerdings in friedlicher Koexistenz mit den ansässigen Bewohnern lebten und nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die Stadt und ihre Entwicklung hatten.
Das Historische Zentrum von Cuenca weist zahlreiche Baudenkmäler aus der Zeit der spanischen Kolonisation auf. Die Altstadt von Santa Ana de los Rios de Cuenca ist schachbrettartig angelegt, mit der Plaza Abdon Calderon als Zentrum. Auf diesem Platz, der allgemein als der wichtigste und zentrale Platz von Cuenca gilt von der Stadt, befindet sich die Catedral Vieja (Die Alte Kathedrale), die 1557 erbaut wurde. Im Kircheninneren ist die älteste Orgel Ecuadors zu finden. In unmittelbarer Nähe steht die Nueva Catedral (die Neue Kathedrale). Mit deren Bau wurde 1885 begonnen, sie wurde aufgrund von diversen Erdbeben aber niemals endgültig fertiggestellt. Hier werden jedoch bis heute Messen zelebriert, bis zu 10.000 Gläubige finden hier Platz. Das UNESCO Weltkulturerbe Ecuador Historisches Zentrum von Santa Ana de los Rios de Cuenca weist eine Vielzahl an repräsentativen Bauten aus dem 19. Jahrhundert auf. Sie sind meist im republikanischen Stil des 19. Jahrhunderts gehalten. Diese vermischen sich mit lokalen Architekturelementen und auch dies trägt zu dem ganz besonderen Flair der Altstadt bei. Darüber hinaus finden sich in der gesamten Altstadt weitere typische Beispiele der spanischen Kolonialarchitektur. Genannt seien hier beispielhaft das barocke Kloster La Concepcion, welches 1599 erbaut wurde, oder das Kloster Las Carmelitas Descalzas, das 1682 vollendet werden konnte.
